Eben aus diesem Grund hat die Evolution das biologische Warnsystem „Schmerz“ entwickelt.

Schmerzen entstehen dann, wenn wir uns „falsch“ Verhalten, z. B. kommen wir einer offenen Flamme zu nahe, geben die Rezeptoren, das Fehlverhalten, rasend schnell über die Nervenfasern durch das Rückenmark an das Gehirn weiter.

Das Gehirn löst einen Reflex aus, wir erschrecken und reagieren ohne zu überlegen. Es lässt uns den Schmerz bewusst wahrnehmen. So schlucken wir kein zu heißes Essen und fassen nicht auf eine heiße Herdplatte.

Ist also der Schmerz wichtig zum Überleben?  – Eigentlich schon!

Es gibt vieles wofür Schmerz auch nützlich ist.

Wir würden uns sonst immer wieder verletzen. Wir würden nicht achtgeben wo wir hintreten, wären unvorsichtig und sorglos im Umgang mit jeglichem Werkszeug und anderen alltäglichen Dingen. Wir wüssten nicht, dass wir krank sind

Akute Schmerzen und chronische Schmerzen sind gegensätzlich.

Akute Schmerzen kommen oft plötzlich und verschwinden meist schnell, mit entsprechender ärztlicher Behandlung, können aber oft auch ohne ärztliche Behandlung rasch wieder abklingen, so z. B. Kopf- und Bauchschmerzen.

Chronische Schmerzen beginnen oft mit langanhaltenden Beschwerden, die sogar Spuren im Nervensystem hinterlassen können. Die Betroffenen verspüren auch noch nach langer Zeit, bei selbst kleinsten Signalen, starke Schmerzen ohne deren Entstehung

wirklich zu verstehen. Das Nervensystem die Schmerzreize und ruft sie wie

der ab, sobald die Symptome in das Schema passen.

 Das körpereigene „Warnsystem“ ist in solchen Fällen inaktiv und der Patient leidet an einer eigenständigen Schmerzkrankheit. 

Menschen mit chronischen Schmerzen haben meist lange Leidenszeiten durchlaufen.  Schmerzpatienten haben in dieser Phase eine lang andauernde Odyssee durch die verschiedensten Arztpraxen hinter sich. Bis sie den Weg zur Schmerztherapie finden.

Chronische Schmerztherapie ist heute aus der ganzheitlichen Behandlung nicht mehr wegzudenken. Mit ihr lassen sich Dauerschmerzen gut behandeln. Schmerztherapeuten wissen, dass Körper und Geist eng mit einander verbunden sind.

Das Gehirn kann eigenständig schmerzhemmende Substanzen freisetzen und die Weiterleitung unangenehmer Reize verhindern, was jedoch bei langanhaltenden chronischen Schmerzen eingeschränkt ist.

Die Angst vor den Schmerzen kann die Schmerzstärke um ein Vielfaches erhöhen.

Wichtige Hilfen für die Betroffenen sind psychologische, entspannungs- und sporttherapeutische Behandlungen.

Durch eine psychologische Betreuung und das erlernen und anwenden von Entspannungsübungen z. B. Autogenes Training, progressive Muskelentspannung nach Jacobsen und/oder Phantasiereisen – oder – durch Ausdauersport z. B. Nordic Walking, Rad fahren, Schwimmen u. ä.

können helfen die Schmerzen zu lindern.

Hilfreich ist es dies unter fachlicher Anleitung erlernen, um neuerlich Schmerzfaktoren auszuschließen.

Stresssituationen und Verletzungen von Körper und Geist sollten unbedingt vermieden werden.

Oft werden die Signale oder Reize wahrgenommen, aber bewusst übersehen und unterdrückt, denn die Betroffenen wollen ja nicht schwächeln. Daher ist es wichtig auf den eigenen Körper zu hören und die Warnsignale zu beachten, die er sendet.

Sind die Schmerzen chronisch, sollten Betroffene sich nicht scheuen eine schmerztherapeutische stationäre Behandlung anzustreben. Eine multimodale Schmerztherapie umfasst drei Behandlungsschwerpunkte, die medikamentöse Linderung der Schmerzen, die psychologische und die sporttherapeutische Behandlung.

Text durch die Redaktion recheriert.

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