Auszug einer Stellungnahme einer Doktorin des RKI auf folgende Fragen:

  1. können oder sollen sich sogar auch immunsuppremierte Menschen (meist TNF Alpha Blocker) impfen lassen?
  2. Sind alle Impfstoffe für uns gleichwertig?
  3. Haben immunsuppremierten Leute eine höhere Gefahr unter Nebenwirkungen zu leiden?
  4. Können trotz der geringeren Immunabwehr, Antikörper gebildet werden oder ist / kann die Bildung von Antikörpern gehemmt sein?
  5. Besteht ein erhöhtes Risiko nach der Impfung neue Entzündungen der Grunderkrankung zu bekommen?

Wir möchten gerne einige allgemeine Hinweise geben: Die mRNA-Impfstoffe bewirken die Vervielfältigung kleiner Eiweißeinheiten im Zytoplasma (Spike-Proteine), die aber selbst nicht replikationsfähig sind. Die Vektorviren beim AstraZeneca-Impfstoff wurden so verändert, dass sie nicht vermehrungsfähig sind. Alle bislang zugelassenen Impfstoffe gegen COVID-19 sind deshalb wie Totimpfstoffe zu bewerten, sodass hier keine Sicherheitsbedenken bestehen (Stand 11. Februar 2021).

In Bezug auf die Wirksamkeit von Impfungen bei Immundefizienz ist durch die Erfahrung mit seit Jahrzehnten eingesetzten Totimpfstoffen bekannt, dass sie möglicherweise im Vergleich zu gesunden Personen vermindert sein kann. Dabei hängt das Ausmaß dieser Verminderung der Wirksamkeit vor allem von der Grunderkrankung, der eingesetzten Medikation und nicht zuletzt dem Alter der zu impfenden Person ab (Immunoseneszenz). Da in den Zulassungsstudien bislang keine PatientInnen mit Immundefizienz eingeschlossen waren, ist bei allen bisher zugelassenen Impfstoffen derzeit nichts Abschließendes bekannt. Auf Grund einer allgemeinen Nutzen-Risiko-Abwägung kann jedoch davon ausgegangen werden, dass der Nutzen der Impfung für immunsupprimierte Personen das Risiko in der Regel bei Weitem überwiegt.

Immunsupprimierende oder immunmodulierende Therapien sollten während der COVID-19-Pandemie auch bei einer Impfung unbedingt weitergeführt werden. Empfehlenswert für die bestmögliche Impfwirksamkeit ist gleichwohl eine möglichst geringe Immunsuppression zum Zeitpunkt der Impfung, d.h. dass der Impfzeitpunkt zum Beispiel in die Mitte der Verabreichungsintervalle der immunsupprimierenden oder immunmodulierenden Medikation gelegt werden sollte. Bei geplanter antineoplastischer Therapie („Chemotherapie“) sollte die Impfung mindestens 2 Wochen vor deren Beginn erfolgen, um eine suffiziente Immunantwort zu ermöglichen.
Frau Dr. Diedrich

Nochmal zusammenfassend in einfacher Sprache:
Die bislang zugelassenen Impfstoffe sind alle (Biontec, Moderna, AstraZeneca) Todimpfstoff, man kann davon ausgehen, dass auch immunsuppremierte Patienten, nicht durch die Impfung an Corona erkranken werden.
Die Wirkung der Impfung kann beeinträchtigt sein, dass heißt, dass man eine geringere Abwehr gegenüber gesunden Personen aufbaut. Hier gilt dann Nutzen-Risiko abzuwägen, die meisten Ärzte tendieren zu der Aussage „besser ein bisschen Schutz als kein Schutz“, (Erfahrungswert).
Wie stark die Wirkung eingeschränkt ist, hängt von der Dosierung der Immunsuppressiva oder anderen Immunmodellierenden Medikamente (z.B. Cortison) sowie vorhandenen Krankheiten, Alter usw. ab. Dies sind nur allgemeine Hinweise, resultierend aus Erfahrungen mit andern Impfungen. Es gibt keine Studie wie immunsupprimierte Patienten reagieren.
Aus den Schlussfolgerungen ist es ratsam, den Impfzeitpunkt wenn möglich so zu legen, dass er direkt zwischen zwei Einnahmen der Immunsuppressiva gelegt wird. Bei Humira Beispielsweise Woche 1 spritzen, Woche 2 Impfen, Woche 3 spritzen. Dabei wurde noch erwähnt, dass man keinesfalls wegen der Impfung die Grundmedikation ändern soll.

Kerstin Stettner bezugnehmend auf die Stellungnahme des Robert-Koch-Instituts vom 9.3.21
Weitere Infos unter www.rki.de/covid-19-faq-impfen

 

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