Das Training der Augen gliedert sich in drei Abschnitte.

  1. Körperliche, geistige und seelische Übungen
  2. Systematisches Augentraining
  3. Entspannungsübungen

Körperliche, geistige und seelische Übungen

Zur Lockerung und Entspannung der Muskulatur – stellen sie sich, mit etwa hüftbreit gespreizten Beinen, hin.    Schütteln Sie nun nacheinander beide Beine nacheinander locker aus. Danach schütteln Sie beide Arme ebenso locker aus. Danach folgt, der Oberkörper und nach einer Minute der ganze Körper. Schütteln Sie sich so als seien Sie aus „Gummi“ 😃, ganz locker. Atmen Sie während der Übungen gleichmäßig durch die Nase ein und durch den leicht geschlossenen Mund aus. Beenden Sie diese Übung, indem Sie ruhig stehen bleiben und mit geschlossenen Augen einige tiefe Atemzüge machen. Durch die Nase ein und den leicht geschlossenen Mund aus. Zum Lösen verkrampfter Muskeln, speziell auch die Augenmuskeln – stellen Sie sich wieder hüftbreit hin, die Knie locker und leicht gebeugt. Versuchen Sie nun den Boden unter Ihren Füßen zu spüren, stehen Sie „verwurzelt“. Die Arme hängen locker, seitlich am Körper. Schwingen Sie nun mit den Armen um Ihren Körper herum – ganz locker – ganz leicht. Der Kopf geht mit der Bewegung mit. Versuchen Sie nun – die rechte Ferse zu heben, wenn Sie sich nach links drehen und – die linke Ferse zu heben, wenn Sie sich nach rechts drehen. Der Vorfuß bleibt auf dem Boden. Die Bewegung kommt dabei nur aus der Hüfte – der Oberkörper dreht sich – Beine und Füße bleiben verwurzelt – die Knie locker. Schwingen Sie langsam und atmen Sie wieder gleichmäßig durch die Nase ein und den leicht geschlossenen Mund aus. Die Augen sind bei dieser Übung geöffnet so dass Sie die Umgebung an sich vorüberziehen lassen können – fixieren Sie Ihren Blick nicht. Gedanken kommen und gehen, halten Sie sie nicht fest – lassen Sie die Gedanken ziehen.

Systematisches Augentraining

Um die Augen mit drei Entfernungspunkte trainieren – setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl. Halten Sie die Zeigfinger in verschiedenen Abständen vor sich, Sie haben nun 2 Fixpunkte. Den 3. Punkt suchen Sie sich beliebig im Raum aus. Beispielsweise ein Bild. Lassen Sie jetzt Ihren Blick langsam von dem nahen Finger zum weiter entfernten Finger wandern. Nun lassen Sie den Blick weiter gleiten zu dem Bild an der Wand. Wandern Sie mit Ihrem Blick um das Bild herum. Kehren Sie nun wieder langsam über die gleichen Etappen zurück zum 1. Finger. Bewegen Sie bei der Übung den Kopf nicht! Wiederholen Sie diese Übung etwa 2 Minuten, erleben Sie das unterschiedliche Sehen.

Augengymnastik

Zur Stärkung der Augenmuskulatur – setzen Sie sich ruhig und entspannt hin. Mit geöffneten Augen extrem nach links, rechts, oben und unten blicken – bewegen Sie bei dieser Übung den Kopf nicht! Halten Sie jede Augenposition 2 Sekunden und wiederholen die Übung 3-mal.         

Kuli-Übung

Zur Übung des räumlichen Sehens – nehmen Sie für diese Übung einen Kuli, Bleistift oder ähnliches zur Hand. Halten Sie diesen ca. 20 cm vor Ihre Augen. Schließen Sie ein Auge und betrachten den Gegenstand, einige Sekunden, nur mit dem offenen Auge. Danach wechseln Sie das Auge. Es erscheint Ihnen als hüpfte der Gegenstand hin und her.                                                                                                                                   Wiederholen Sie diese Übung mehrmals kurz hintereinander und machen dann rasch beide Augen auf – Sie sehen nur noch ein Bild. Nehmen Sie einen 2. Kuli, Bleistift oder ähnliches und halten ihn ein paar Zentimeter hinter den 1. – Wiederholen Sie die Übung, wobei Sie Ihren Blick auf den 2. Gegenstand konzentrieren. Dauer dieser Übung ca. 2 Minuten.

„Die Posaune“

Zur Erhaltung der Elastizität der Linse und zum Training der Ziliarmuskeln – stellen oder setzen Sie sich aufrecht hin, decken Sie mit der linken Hand das linke Auge ab und schließen Sie das Auge. Strecken Sie den rechten Arm mit erhobenen Daumen nach vorne aus. Richten Sie Ihren Blick auf die Daumenspitze. Holen Sie den Daumen bis, ca. 10 cm, an das rechte Auge heran und wieder zurück in die Ausgangsposition. Behalten Sie den Daumen im Blick und versuchen Sie immer ein möglichst scharfes Bild von der Daumenspitze herzustellen. Wiederholen Sie diese „Posaunenbewegung“ 10-mal.         Gönnen Sie sich eine kleine Pause bevor Sie die Seite wechseln und die Übung mit dem rechten Auge machen.                                                                                              Variante: Nehmen Sie ein Foto oder ein Bild Ihrer Wahl (vielleicht ein Bild mit viel Grün😊 – die Farbe der Augen) variieren Sie auch die Geschwindigkeit Ihrer Armbewegungen.

„Die Fliege“

Zur Förderung des „natürlichen“ Sehens – Ausgleich des „Röhrensehen“ – stellen oder setzen Sie sich aufrecht hin. Stellen Sie sich vor, eine Fliege irrt durch Ihr Zimmer. Verflogen Sie den „wirren“ Flug durch den Raum mit Ihren Augen. Wandern Sie mit Ihren Blicken, verharren sie an einem nah gelegenen Punkt – dann wieder an einem entfernter gelegenen – verfolgen Sie die schnellen Flüge der Fliege – verharren Sie wieder an einem Punkt – bewegen Sie Ihren Blick nun ganz langsam.   Nehmen Sie sich für diese Übung mindestens 2 Minuten Z                                                                                                          Variante: Stellen Sie sich vor Sie beobachten „Fangen“ spielende Kinder – ihre schnellen immer wieder wechselnden Bewegungen.

„Das Tor“

Zum Trainieren des koordinierten Sehens, mit beiden Augen, – halten Sie einen Zeigefinger ca. 15 cm – den anderen Zeigefinger ca. 30 cm entfernt vor die Augen. Im Wechsel fixieren Sie einmal den vorderen – einmal den hinteren Finger. Bei gleichzeitiger Konzentration auf den nicht fixierten Finger erscheint dieser doppelt.

Mit den Augen Punkte in der Nähe fixieren

Zur Stärkung der Augenmuskulatur, Anregung der Ausführung, Konzentration und Entspannung – setzen Sie sich bequem hin. Fixieren Sie einen Punkt zwischen den Augenbrauen. Danach fixieren Sie ihre Nasenspitze.

Blickfelderweiterung

Bevor Sie beginnen, versuchen Sie zuerst einmal Ihren Blick ganz weich werden zu lassen. Viele Menschen versuchen oft, alles auf einmal scharf zu sehen. Dies ist aber unmöglich!     Schauen Sie geradeaus – halten Sie beide erhobenen Zeigefinger mit mindestens 30 cm Abstand vor Ihre Augen. Bewegen Sie beide Zeigefinger gleichzeitig nach außen. Der Blick bleibt geradeaus ins Nichts gerichtet. Nehmen Sie die Bewegung Ihrer Finger wahr. Verfolgen Sie die Bewegung so weit, bis Sie die Finger fast nicht mehr sehen können. Nehmen Sie wahr wie viel Sie von der Umgebung sehen können – wie weit Ihr Blickfeld ist. Ihr Blick ist ganz weich, auf nichts gerichtet und alles darf unscharf sein. Lassen Sie Ihre Finger langsam wieder in die Mitte gleiten. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals.

Entspannungsübungen

Blinzeln

Löst Verspannungen in den Augen und sorgt für genügend Tränenflüssigkeit – diese einfache Übung können Sie fast immer und fast überall machen. Blinzeln Sie einfach etwa 5 Sekunden locker und kneifen Sie zum Abschluss die Augen kräftig zu.

Brillenträger-Massage

Fassen Sie sich mit Daumen und Mittelfinger an der Nasenwurzel und legen Sie dabei den Zeigefinger etwas darüber auf die Stirn. Massieren Sie dann für 10 – 20 Sekunden diese Stelle mit sanftem Druck.

Gähnen

Gähnen treibt Tränenflüssigkeit in die Augen und beugt einer trockenen Bindehaut vor – es ist wirklich ganz einfach. Gähnen Sie nach Herzenslust! Wie das geht? – So geht`s; Lassen Sie den Unterkiefer fallen und atmen Sie tief durch den offenen Mund. Dadurch wird der Gähn-Reflex sofort ausgelöst.

In die Ferne sehen

Entspannung, Konzentration und Anregung der Tränendrüsenfunktion – verfolgen Sie regelmäßig mit Ihren Augen die Konturen von Gegenständen, die mindestens 6 m entfernt sind. Erst ab dieser Entfernung stellen sich Ihre Augen auf unendlich ein. Bildschirmarbeit als Beispiel, findet auf sehr kurze ungleichbleibende Distanz statt. Ein optionales Gleichgewicht erreichen Sie durch Bewegung in Freien.

Palmieren

Zur Erholung der Augen – stützen Sie die Ellbogen bequem auf den Tisch und bedecken Sie die Augen mit den hohlen Händen – ohne die Augäpfel zu berühren. Bleiben Sie etwa 2 – 3 Minuten in dieser Stellung. Entfernen Sie ganz langsam die Hände von den Augen, so dass keine Blendung eintritt.                                                             Tipp: Reiben Sie vor dem Palmieren die Hände aneinander, so dass sie kräftig durchblutet werden und sich erwärmen.                                                                            Wichtig: Die Nase beim Atmen nicht behindern – Atmen Sie entspannt und gleichmäßig.           Wiederholen Sie Übung 1 – 2-mal am Tag

Augenentspannung

Setzen Sie sich wieder bequem mit offenen Augen hin. Blicken Sie, ohne den Körper mit zubewegen, abwechselnd möglichst weit nach oben und nach unten – ohne dass Sie dabei etwas fixieren. Diese Übung wiederholen Sie 10-mal. Die gleiche Übung führen Sie jetzt nach rechts und links aus, ebenfalls 10-mal. Nun rollen Sie Ihre Augen gleichmäßig, je 5-mal rechts- und linksherum.           

So – das war es auch schon.      Ihre Augen sind jetzt wieder für den Alltag gewappnet und Sie können wieder konzentriert arbeiten.          

Anregungen der Augen-Reha-Zentren z. B. Höchenschwand/Schwarzwald und Masserberg/Thüringen

Recherchiert von G. Müller

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