Unsere Augen sind wahre Wunderwerke der Natur.
So ist jedes Auge eine ca. 7,5 g „schwere Kugel“ mit ca. 22-23 mm Durchmesser und einem Volumen von etwa 6,5 ccm.
Es ist ein faszinierendes und überaus nützliches Sinnesorgan. Trotzdem sind sie für viele Menschen nur ein Mittel zum Zweck. Erst wenn das Sehen nachlässt, warum auch immer, wird vielen bewusst wie wertvoll unsere Augen sind.

Durch sechs äußere Augenmuskeln ist das Auge vom Schädelknochen abgegrenzt. Sie sorgen dafür, dass das Auge in alle Richtungen blicken kann und sich beide Augen zusammen auf einen Punkt fokussieren können. Ohne diese Muskeln könnten wir nicht scharf sehen. Also sollten auch die Augenmuskeln, wie alle Muskeln im Körper, trainiert werden um ihre Elastizität zu erhalten

Das Licht der Umwelt um uns herum wird reflektiert und zurückgeworfen, triff auf unsere Augen und wird im Gehirn zu einem visuellen Abbild des Gesehenen.
Die im Auge ankommenden Lichtstrahlen treffen auf die Hornhaut und werden hier zum ersten Mal gebrochen. Durch die Vorderkammer trifft das Licht auf die Linse, es bricht sich erneut und setzt seinen Weg durch den Glaskörper fort. Hier trifft es auf dem Kopfstehend und somit seitenverkehrt auf die Netzhaut und aktiviert die Stäbchen.
Dicht an dicht sitzen am Rand der Netzhaut verteilt ca. 120 Millionen dieser Stäbchen, sie sind für das Schwarz-Weiß-sehen, das Sehen bei wenig Licht bestimmt.

Ebenso werden die Zapfen aktiviert, etwa 6 Millionen davon sitzen in der Makula, dem gelben Fleck. Sie hat nur eine Größe von 0,1 mm im Durchmesser, nur sie ermöglicht das scharfe Sehen
und die Zapfen ermöglichen uns
das Farbsehen.

Die Netzhaut wandelt die Lichtstrahlen in Nervensignale um, diese werden zum Gehirn weitergeleitet. Erst im Gehirn entsteht das was wir als „Sehen“ verstehen. Verschiedene Bereiche des Sehzentrums verbinden sich um sich der Signale anzunehmen. In speziellen Bereichen werden sie verarbeitet, die einen sorgen für die richtigen Farben, die nächsten für Form und Bewegung.

Unsere Augen wandeln Licht in Nervensignale und das Gehirn wandelt diese in dreidimensionale Bilder um.

Wir können unsere Augen quasi mit einer Kamera vergleichen, mit einer Auflösung von 576 Megapixeln.

Das Auge besteht aus drei Hautschichten:
Die äußere ist die Lederhaut, sie gibt dem Auge die weiße Farbe und übernimmt eine Schutzfunktion. Sie bildet eine feste Hülle die den Augapfel fas komplett umschließt. Im vorderen Teil des Auges geht sie in die Hornhaut über. Diese liegt vor der Pupille im vordersten Teil des Auges, besitzt keine Gefäße und ist durchsichtig, sie besteht zu 70 % aus Wasser und wird durch einen Tränenfilm benetzt. Die Hornhaut ist der Teil des Auges, der für etwa zwei Drittel der Lichtbrechung verantwortlich ist. Wiederum in ihrem vorderen Teil geht sie in den Ziliarkörper und die Regenbogenhaut über. Der Ziliarkörper hält die Regenbogenhaut und die Linse an ihrem Platz und ist außerdem an der

Produktion des Kammerwassers beteiligt.

Die mittlere Schicht des Auges ist die Aderhaut, sie versorgt den Augapfel mit Sauerstoff und Nährstoffen.

Die innerste Schicht des Auges ist die Netzhaut, sie ist mit Sinnes- und Nervenzellen verbunden.
Pupille und Regenbogenhaut arbeiten perfekt zusammen. Die Regenbogenhaut besteht aus ringförmig um die Pupille angeordnete Muskelfasern. Lichtstrahlen treffen durch die Pupille in das Innere der Augen. Je nach Helligkeit schließt sich die Pupille und lässt nur wenig Licht zur Netzhaut durch. Jedoch bei Dämmerung zum Beispiel weitet sich die Pupille und lässt mehr Licht zur Netzhaut gelangen.

Gleich hinter der Pupille sitzt die Linse. Sie ist bikonvex geformt, wobei die Hinterseite stärker gebogen ist als sie Vorderseite. Mit Hilfe kleinster Ziliarmuskeln wird die Form der Linse verändert, je nachdem in welcher Entfernung ein Objekt betrachtet wird passt sich das Sehen an. Die Lichtstrahlen werden hinter der Linse durch den Glaskörper geleitet und treffen ungehindert auf die Netzhaut.
Der Glaskörper ist eine mit gelartiger klarer Substanz gefüllter Abschnitt des Augeninneren.

Die Netzhaut kleidet den Glaskörper aus, Sie ist ein hauchdünnes lichtempfindliches Gewebe mit Millionen sensibler Zellen. Sie wandeln die empfangenen Lichtstrahlen in elektrische Impulse um. Auf der Netzhaut sitzt auch die Makula, der Punkt des schärfsten Sehens. Auf der Hinterseite des Auges sitzt der Sehnervkopf, von hier aus werden die elektrischen Impuls über den Sehnerv ins Gehirn geschickt. Das Bild das von der Hornhaut über die Linse auf die Netzhaut trifft steht Kopf, ist seitenverkehrt und stark verkleinert. Erst im Sehzentrum des Gehirns, in der Großhirnrinde, entsteht das bewusste Sehen, das für uns stimmige 3D-Bild.

Erst nachdem ich für diesen Artikel recherchiert und geschrieben habe, ist mir bewusstgeworden wie wenig mir die Komplexität des Sehens klar war. Doch nun weiß ich welches Wunderwerk die Natur hier geschaffen hat und bin dankbar, dass ich so sehe wie ich sehe. 

Recherchiert von Gabriele Müller
Korrekturgelesen von
Prof. Dr. med. Stephan Thurau,
Augenarzt – Augenklinik der LMU München

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